Nach vier Versuchen akzeptiert der Kartenautomat endlich meine Reservierungsnummer für das Rail & Fly Ticket nach Frankfurt. Ich habe eine Verbindung ausgewählt, bei der ich nur einmal in Würzbürg umsteigen muss. Von dort aus geht es mit dem ICE direkt zum Frankfurter Flughafen. Dort angekommen habe ich noch genug Zeit um ein wenig umherzulaufen und eine Kleinigkeit zu essen.
Den Check-In Schalter von Air Namibia habe ich schnell gefunden. Ich suche mir einen freien Platz zwischen den bereits wartenden Passagieren und möchte noch ein wenig Musik hören. Kaum habe ich die Kopfhörer angestöpselt, höre ich ein bekanntes Lachen. Christine ist auch schon da und unterhält sich mit Kerstin und Sigrid. Renate, Karin, Annett und Willi sind kurze Zeit später auch da und wir können gemeinsam einchecken. Unser Flug startet pünktlich. Der Kapitän warnt uns noch vor etwas stärkeren Turbulenzen, die auf der Flugroute angekündigt sind. Davon spüren wir allerdings nicht viel. Der Flug ist ziemlich ruhig, und nach dem servierten Abendessen kann ich sogar trotz des geringen Platzangebotes einige Stunden schlafen. Kurz nach dem Frühstück landet die Maschine auch schon in Windhoek.
Die Einreiseformalitäten sind schnell erledigt, und wir sind nun offiziell in Namibia. Ich will mir gleich noch ein paar Namibia-$ aus dem Automaten lassen. Auf diversen Websites habe ich gelesen, dass der Automat am Flughafen nur Visa akzeptiert. Kein Problem - hab ich ja. Nur als auf dem Bildschirm "out of order" zu lesen ist, muss ich nun doch an einem der Bankschalter anstehen. Ich habe noch ein paar Euro dabei, die ich tauschen kann.
Christine und ich gehen zur Autovermietung und erledigen die Formalitäten, um unsere Mietwagen zu erhalten. Wir werden persönlich zu den beiden Geländewagen gebracht. Ich erhalte einen Nissan Hardbody und Christine einen Toyota Hilux. Natürlich beide mit Vierradantrieb, den wir später auch noch benötigen werden. Die Autos sind noch relativ neu und in gutem Zustand. Uns wird (fast) alles Nötige gezeigt.... Werkzeug, Wagenheber, Reserverad..., soweit alles klar. Wir verstauen die Koffer und Rucksäcke auf der Ladefläche und fahren los. Der Linksverkehr ist auf den ersten Kilometern noch recht ungewohnt, aber das hat sich schnell eingespielt.
Unser erstes Ziel ist Windhoek. Hauptstadt von Namibia. Nachdem das TomTom von Annett uns erst mal kreuz und quer schickt, wird dieses Gerät für den Rest der Reise in den Koffer verbannt. Christine navigiert nach der guten alten Papierkarte und steuert ins Stadtzentrum.
Auf unserem kurzen Spaziergang betrachten wir die Christ-Church, die alte Feste mit dem davorstehenden Reiter und den Tintenpalast mit seiner schön angelegten Parkanlage.
Wir fahren weiter Richtung Norden zu unserer Unterkunft, der Okapuka Ranch. Da wir bereits am frühen Nachmittag hier eintreffen, haben wir noch Zeit, einen kleinen Mittagsschlaf nachzuholen oder so wie ich die ersten Eindrücke von Namibia bei einer Tasse Kaffee auf der Terasse zu verarbeiten. Hierbei habe ich dann auch die erste Begegnung mit "wilden" Tieren. Keine zwei Meter von der Terrasse entfernt lässt sich eine Herde Warzenschweine zum Fressen auf Ihre Knie nieder.
Auf der Ranch sind einige "Problem"-Löwen in einem Gehege untergebracht. Sie haben z.B. Nutztiere angefallen und sollten eigentlich geschossen werden. Nun können sie hier weiterleben und dienen gleichzeitig als Attraktion dieser Ranch. Natürlich lassen wir uns die Löwenfütterung nicht entgehen.
Zum Abendessen versuche ich mein erstes "exotisches" Essen. Ich bestelle mir Antilopenfiletstreifen mit Spätzle und Gemüse in Tomatensoße. Das Ganze noch mit Käse überbacken. Dazu ein Windhoek Lager. Auf dem Rückweg vom Lodge-Restaurant zu unseren Zimmern treffen wir wieder die Warzenschweine und noch ein paar Springböcke, die nun in der Dämmerung zum Wasserloch in der Nähe unserer Terrasse kommen.