Ghanzi ist unser heutiges Ziel. Aber zuerst möchten wir einen Abstecher in das Okavango-Delta machen. Auf der Hälfte der Strecke passiert es. Am Ortsausgang einer kleinen Stadt (der Name ist mir entfallen) platzt mein vorderer rechter Reifen. Na gut, alle aussteigen und Reifen wechseln. Das Werkzeug und den Wagenheber habe ich gleich zur Hand. Nun muss nur noch das Ersatzrad, das unter dem Wagen hängt, heruntergekurbelt werden. Soweit, so klar. Nur dieses verdammte Rad kommt nicht runter. Ich stelle fest, dass der Reifen noch mit einem zusätzlichen Bolzen gesichert ist. Ich hantiere sicher eine Viertelstunde herum, bis ich passe. Ich bekomme das Rad nicht los. Christine fährt in die Stadt, um bei einer Werkstatt Hilfe zu holen. Inzwischen bietet ein netter Herr, der wohl die ganze Sache schon etwas länger von seiner Hütte aus beobachtet hat, seine Hilfe an. Auch er versucht mindestens 15 Minuten lang das Ersatzrad los zu bekommen, bis Christine mit weiterer Hilfe ankommt. Gewusst wie - der junge Typ von der Werkstatt, ganz cool mit Sonnenbrille und im grünen Overall, braucht nur ein paar Handgriffe, und der Reifen löst sich. Zusammen mit dem anderen Helfer wechselt er das geplatzte Rad aus. Da mein "Ersthelfer" von meinem Multitool so begeistert ist, schenke ich es ihm. Er strahlt heller als die Sonne, die mir gerade ganz schön auf den Rücken brennt. Er bedankt sich herzlich und verschwindet so schnell wie er auch aufgetaucht ist.

"Ich kann ihn reparieren, aber das wird teuer" übersetzt Christine die Antwort des coolen Typen auf ihre Frage, ob er den Reifen richten kann. Wir wollen aber ohne Ersatzrad nicht weiterfahren. Wer weiß, ob wir nicht noch einen Platten haben werden. Also fahren wir mit in die Werkstatt und lassen den Reifen reparieren. Fünf Leute sind damit beschäftigt das Rad wieder herzustellen. Ein großer Flicken kommt auf die Reifeninnenseite, dazu noch ein neuer Schlauch. Eine gute Stunde kostet uns diese Panne. Umgerechnet 15 Euro kostet dann gerade mal die komplette Reifenreparatur.

Bei Ghanzi besuchen wir noch ein San-Dorf. Auch hier wird Sigrid enttäuscht. Keine Eingeborenen mit Lendenschurz, dafür eine Menge Kinder, die sich über unsere mitgebrachten Lebensmittel, Süßigkeiten und Filzschreiber freuen.

Die Tautona Lodge ist unser heutiges Nachtlager. Die Lodge liegt auf einer Wildfarm und hält ein paar Raubkatzen in Gehegen. Eine günstige Gelegenheit endlich einen Geparden zu fotografieren. Löwen und Leoparden haben wir ja bereits auf dem Chip. Beim Abendessen (Buffet) ist der heutige Stress mit dem Reifen schon wieder vergessen, und wir lachen darüber.

Reifenpanne
Reifenpanne
 
San-Junge
 
Kochplatz
 
San-Junge
 
San-Junge
 
San-Kinder
 
Abendessen